Jugendbetreuung bei der AWO-Weisenau 1984-1992
Auf Initiative des ehemaligen Ortsvorstehers und AWO-Vorsitzenden Max Brückner bildete sich 1984 unter der Leitung von Rainer Ritter eine Jugendgruppe. Es handelte sich um Jugendliche, die in Weisenau ein wenig "auffällig" geworden waren und Beschwerden durch Anwohner hervorriefen. In einem Kellerraum der Schillerschule hatten sie zunächst einen Treffpunkt gefunden. Dort trafen sie sich täglich von 18 bis 22 Uhr, ausgenommen an den Wochenenden. Dabei hörten sie Musik, redeten, aßen, tranken und spielten zusammen und versuchten anstehende Probleme zu diskutieren und zu lösen. Oft gingen die Abende nicht ganz geräuschlos vorüber, was wiederum den Unmut der Nachbarschaft provozierte. So kam es, dass sie den Keller nach einem halben Jahr verlassen mussten. Insbesondere Max Brückner versuchte zusammen mit dem AWO-Vorstand einen neuen Treffpunkt zu finden. Auch ein fest eingeplanter Standort an der Dr. Friedrich-Kirchhoff-Straße erwies sich als wenig geeignet; mehrere andere Standorte wurden wieder verworfen.
Um die Fortführung der begonnenen Jugendarbeit nicht zu gefährden, trafen die Jugendlichen sich vorübergehend in der AWO-Tagesstätte in der Karl-Trau-Straße, was durch die Wechselnutzung mit Senioren und der Nähe von Nachbarschaft auch nicht ganz unproblematisch war. Inzwischen hatte Gabriele Setzer die Leitung der Jugendgruppe übernommen, die sehr gut mit den Jugendlichen umgehen konnte und sich sehr schnell Respekt innerhalb der Gruppe verschaffen konnte. Bei der Suche nach einem neuen Treff bot sich ein ehemaliges Wohnhaus "Tanzplatz 5" an, dass unter tatkräftiger Mithilfe der Jugendgruppe ein- und hergerichtet wurde.
So bot der Ortsverein der AWO Weisenau von 1984 - 1992 offene Jugendarbeit an. Im Vorfeld des geplanten Abrisses des Wohnhauses wurde in der nahe gelegenen Mönchstraße durch die Stadt Mainz ein modernes und großzügig eingerichtetes kommunales Jugendzentrum eingerichtet. In dem - auch wieder durch die tatkräftige Mithilfe der Jugendlichen und der Leiterin Gabriele Setzer - die Jugendlichen ein idealen Treffpunkt gefunden hatten und sich auch dort wieder wohl fühlen konnten. Die AWO Weisenau darf sich zusammen mit Max Brückner zugute halten, Wegbereiter für eine zeitgemäße Jugendbetreuung gewesen zu sein.
1983 gründete Christel Ehrlich die inzwischen bekannte AWO-Kinder-Rhythmikgruppe. Hierzu an anderer Stelle ein gesonderter Bericht.