Nach dem 1. Weltkrieg war die wirtschaftliche Lage Deutschlands zusammengebrochen und Millionen von Menschen waren in Not und hungerten. Diese Massenverelendung benötigte Selbsthilfe und eine Organisation freiwilliger Helferinnen und Helfer. Es bestand die Möglichkeit, aus den verschiedenen Organisationen der Arbeiterbewegung eine sozialdemokratische Wohlfahrtsorganisation zu bilden. In dieser Zeit entstanden viele verschiedene Einrichtungen der Arbeiterwohlfahrt: Nähstuben, Mittagstische, Werkstätten und Beratungsstellen. Das Ziel der AWO war, der Not vorzubeugen, Wohlfahrtsleistungen zu verbessern und moderne sozialpädagogische Methoden anzuwenden. Doch die Wohlfahrtspflege war in ihren Leistungen wegen den Notverordnungen stark eingeschränkt.
Wichtige Ereignisse für und in der Geschichte der Arbeiterwohlfahrt:
13.12.1919 | Gründung des "Hauptausschusses der Arbeiterwohlfahrt" durch die |
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Reichstagsabgeordnete Marie Juchacz | |
1922 | Reichsjugendwohlfahrtsgesetz |
1924 | Fürsorgepflichtverordnung |
1925 | Eigene Lotterie und Verkauf von Arbeiterwohlfahrtsmarken |
1926 | Die Arbeiterwohlfahrt wurde als Reichsspitzenverband |
der Wohlfahrtspflege anerkannt | |
ab 1928 | Die Arbeiterwohlfahrt betrieb eine eigene Wohlfahrtsschule in Berlin |
Zu dieser Zeit waren über 20 Millionen Menschen in Deutschland auf die Hilfe der Wohlfahrtspflege angewiesen. 5,7 Millionen waren arbeitslos Die Arbeiterwohlfahrtsküchen versorgten Hungernde und es wurden Lebensmittel- und Kleidersammlungen durchgeführt. 1931 gab es bereits 135.000 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer bei der Arbeiterwohlfahrt. Als am 30.01.1933 Adolf Hitler an die Macht kam, wurde die Arbeiterwohlfahrt von den Nationalsozialisten verboten. Die Vorsitzende und wichtige Personen der Arbeiterwohlfahrt wurden verfolgt und mussten teilweise Deutschland verlassen. Marie Juchacz verließ Deutschland und kam über Frankreich, der Antilleninsel Martinique nach New York von wo aus sie 1949 wieder nach Deutschland zurückkehrte.